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Die Geschichte des Instituts für Pharmakologie in Berlin

Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin nahm im Jahre 1883 unter Oskar Liebreich seine Arbeit auf, der seit 1872 Ordinarius des Instituts war. Der Backsteinbau in der Dorotheenstraße ist in den Jahren 1873-83 von Paul Spieker nach den wohl schönsten Plänen im Rundbogenstil der sogenannten Berliner Schule errichtet, mit einer einmalig kunstvoll komponierten Terrakottaornamentik.

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Liebreich war seit 1867 chemischer Assistent bei Rudolf Virchow und hatte 1869 die schlafinduzierende Wirkung des Chloralhydrates gefunden. Von seinen vielseitigen weiteren Leistungen seien die Entdeckung des Lanolins, die Einführung des Hydrargyrum formamidatum solutum in die Syphilistherapie, Arbeiten über die desinfizierenden Wirkungen der Kresole, des Formalins und des Methylvioletts und auch die nahrungskonservierende Wirkung von Borsäure und Borax genannt. Sein wohl bedeutenster Assistent war Louis Lewin, der um 1890 die Stammpflanze des Peyotl (LOPHOPHORA WILLIAMSII) aus Südamerika nach Europa brachte, aus der 1897/98 Arthur Heffter (ab 1908 Ordinarius) erstmals reines Mescalin extrahierte, dessen halluzinogene Wirkung er untersuchte.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wirkten am Berliner Pharmakologischen Institut weitere namhafte Persönlichkeiten, die durch ihre wissenschaftlichen Leistungen oder die Bildung von Schulen zu internationalem Ruf gelangten. Genannt werden sollten Paul Trendelenburg, Gustav Kuschinsky, Wolfgang Heubner, Ludwig Lendle, Robert Havemann, Hans Herken, Fritz Hauschild und Fritz Jung. Letzterer übernahm 1949 das Ordinariat. Ihm folgten Wolfgang Oelßner und Tilmann Ott und ab 1994 als geschäftsführende Direktoren Heidrun Fink und Rudolf Morgenstern.

Seit Mitte der 70er Jahre konzentriert sich die Forschungsthematik des Institutes auf die Pharmakologie des Zentralnervensystems. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr in den vergangenen Jahren die Untersuchung der Interaktion von Überträgersystemen in bestimmten (mesolimbischen und extrapyramidal-motorischen) Hirnstrukturen mit dem Wirkungsmechanismus von (typischen und atypischen) Neuroleptika und Antidepressiva.

Weitere Themen waren neue Therapieformen für neuro-degenerative Erkrankungen, wie Neurotransplantation und Neurostimulation beim Morbus Parkinson, die Beeinflussung von Angst durch neuartige Anxiolytika und sowie die Therapie von Störungen der Nahrungsaufnahme. Zu den Schwerpunkten dieses Fachbereiches gehörten die Neurotransplantation und Neurostimulation bei der Therapie der Parkinsonschen Krankheit, die Mechanismen neurodegenerativer Prozesse und die der Alkoholabhängigkeit.

Mit der Berufung von Prof. Dr. Thomas Unger auf die C4-Professur für Pharmakologie im Jahre 2001, sind neue Aspekte der Herz-Kreislauf- und der Rezeptor-Pharmakologie sowie der kardiovaskulären Genetik als zentrale Forschungsthemen hinzugekommen. Gegenwärtig richtet sich die Forschungstätigkeit des Instituts schwerpunktmäßig auf die Aufklärung der physiologischen und pathophysiologischen Funktionen des Renin-Angiotensin-Systems und seiner Rezeptoren - vor allem bei Erkrankungen wie Hypertonie und Herzinfarkt. 

Museum

Einblicke in die Geschichte der Medizin gewährt das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité.